Prof. Dr. Markus Meier, Erziehungswissenschaftler und Staatsrechtler, eröffnete mit scharfer Kritik an der politischen Klasse: „Wir stehen vor einem Abgrund: Die politische Klasse schreibt den Menschen vor, was sie bewegt. Der Feminismus hat den Marxismus – der blutig gescheitert ist – beerbt.“ Meier sieht in der heutigen Ideologie eine „neue elitäre Bildungsideologie“, die Themen wie Klimaschutz, vegane Ernährung und Gendern betone, während die realen Probleme der Jugend ignoriert würden. „Da steckt eine Geschäftsidee dahinter“, warnt Meier.
Nationalrat Hermann Brückl, Spitzenkandidat der FPÖ Oberösterreich und FPÖ-Bildungssprecher, griff die Perspektivlosigkeit der Jugend auf. „Die Politik muss der Jugend wieder Perspektiven geben, etwa Eigentum zu schaffen.“ Brückl sieht die Freiheit als „wichtigen Gegenpol zur woken Gesellschaft“ und kritisiert das sinkende Bildungsniveau in Österreich, verschärft durch ungelöste Probleme wie Zuwanderung: „Die Schule ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.“
Auch die deutsche Journalistin und Autorin Birgit Kelle übte Kritik an der politischen Landschaft: „In der politischen Debatte herrschen Arroganz und Ignoranz.“ Kelle betont, dass die Jugend Themen wie Migration im Fokus habe, „weil sie im Alltag damit konfrontiert ist – in den öffentlichen Verkehrsmitteln, in der Schule, im Job, aber auch beim Ausgehen.“ Die Politik biete jedoch keine Lösungen, was die Kluft zwischen Entscheidungsträgern und Jugend vergrößere.
Zum Abschluss warnte der Wiener Soziologe Prof. Mag. Bernhard Heinzlmaier vor einer wachsenden Schweigespirale. „Die Elite ist groß, und damit traut sich die Mehrheit nicht mehr, die eigene Meinung zu sagen.“ Diese Dynamik betreffe auch die Jugend, die sich einem überregulierenden Staat gegenübersehe. Heinzlmaier sieht die Teuerung als größtes Problem der Jugend: „Nicht der Klimaschutz beschäftigt die Jugend.“
Die Diskussion verdeutlichte, dass die Jugend sich zunehmend allein gelassen fühlt und nach Lösungen verlangt, die ihre Lebensrealität ernst nehmen. Die Politik steht vor der Herausforderung, Antworten zu finden, bevor der Vertrauensverlust irreversibel wird.